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Weltbilder sind fundamentale Gerüste unserer Wahrnehmung. Sie bilden die Basis für die vielfältigen Überzeugungen und Haltungen, mit denen wir die Phänomene der Welt betrachten und zu verstehen versuchen. Sie gehen dabei weit über die bloße astronomische Verortung unseres Planeten hinaus und umfassen die grundsätzliche Sichtweise auf das gesamte Naturgeschehen. Dieser Bericht widmet sich der Analyse jener Vorstellungen von der Welt, die vor oder außerhalb der modernen Naturwissenschaften entstanden sind. Das wissenschaftliche Weltbild, das in diesem Kontext eine hervorgehobene Rolle spielt, wird in einer separaten Analyse behandelt.

Jedes Weltbild wird anhand von vier zentralen Kriterien analysiert:
- Erkenntnisweg: Wie wird Wissen über die Welt erlangt?
- Grundannahmen: Auf welchen Kernüberzeugungen basiert die Weltsicht?
- Kritik: Welchen fundamentalen Einwänden ist das Weltbild ausgesetzt?
- Konsequenz: Welchen Beitrag leistet es zur Erklärung der Welt?
Animistische und Indigene Weltbilder
Die Vorstellung, dass allen Elementen der Natur – Tieren, Pflanzen, Bergen oder Flüssen – eine Art Seele oder Geist innewohnt, gehört zu den ältesten Formen spiritueller Glaubenssysteme. Dieser als Animismus bezeichnete Ansatz kann als Vorläufer späterer religiöser Systeme verstanden werden und prägt bis heute die Weltanschauung vieler indigener Völker.

Der Erkenntnisprozess in animistischen Kulturen basiert vorrangig auf der unmittelbaren Beobachtung der natürlichen Umwelt, da das Erkennen von Zyklen und Regelmäßigkeiten überlebenswichtig war. Ergänzt wurde diese äußere Beobachtung durch innere Prozesse wie Träume oder Trance-Zustände sowie die Auseinandersetzung mit dem Mysterium des Todes, die zur Überzeugung einer beseelten Natur beitrugen. Das Wissen wurde intuitiv und ganzheitlich erfasst, wobei das unmittelbare Erleben des Eingebettet-Seins in die Natur die Grundlage für Verstehen und Erklären bildete. Dieses etablierte Wissen wurde über lange Zeiträume stabil durch spirituelle Autoritäten wie Schamanen oder Älteste an die nachfolgenden Generationen tradiert. Eine systematische Infragestellung oder Überwindung bestehender Überzeugungen durch neues Wissen war nicht das Ziel dieser Kulturen
Aus heutiger Perspektive lassen sich die Kernbestandteile animistischer Weltvorstellungen wie folgt zusammenfassen:
- Naturnähe: Das tief empfundene Eingebundensein in die umgebenden Ökosysteme ist das zentrale Merkmal. Der Mensch verstand sich als Teil der Natur, nicht als ihr Herrscher. Die Natur bot Nahrung, Schutz und Heilmittel, war aber auch die Quelle konkreter (wilde Tiere, Giftpflanzen) und abstrakter (Dunkelheit, Tod, böse Geister) Gefahren. Dies führte zu einer Haltung des Respekts und der Demut.
- Magische Elemente: Eng verbunden mit der Beseelung der Natur ist die Vorstellung von übernatürlichen Kräften, die durch Rituale beeinflusst werden können. Dies entspringt dem tief verwurzelten menschlichen Bedürfnis, Ursache-Wirkungs-Beziehungen zu finden.
- Gemeinschaftsbezug: Der Mensch erlebte sich selbstverständlich als Teil einer engen Gemeinschaft. Individuelle Identitäten, wie sie in modernen Kulturen vorherrschen, waren weder notwendig noch vorgesehen.
- Ganzheitlichkeit: Die Natur wurde als ein komplexes, verwobenes System verstanden. Dieses tiefe Verständnis für ökologische Zusammenhänge wurde ganzheitlich erfasst, nicht durch analytisch-reduktionistische Methoden.
- Spezifisches Wissen: Innerhalb dieser intuitiven Welterfassung entstanden bemerkenswerte Fähigkeiten, etwa bei der Navigation, der Entwicklung von Heilmethoden oder der Wahrnehmung feinster Umweltveränderungen.
Trotz ihrer historischen Bedeutung und kulturellen Tiefe sind animistische Weltbilder fundamentalen Kritikpunkten ausgesetzt. Sie ignorieren zwangsläufig inzwischen gesicherte naturwissenschaftliche Erkenntnisse. Weitere Kritikpunkte sind:
- Die Vorstellung vom „edlen Wilden“ idealisiert diese Kulturen als Horte der Harmonie, während Konflikte, Gewalt und rigide soziale Normen ausgeblendet werden.
- Magische Erklärungsmodelle für unheimliche Phänomene führten nicht nur zu Trost, sondern auch zu Aberglauben und Angst.
- Der animistische Ansatz kann komplexe oder abstrakte Phänomene wie Evolution, Mikrobiologie oder Klimawandel, die sich der unmittelbaren Wahrnehmung entziehen, nicht durchdringen.
Die Lehren aus indigenen Weltsichten sind differenziert zu betrachten. Einerseits stellt ihre auf Gleichgewicht und Partnerschaft ausgerichtete Beziehung zur Natur ein potenzielles Vorbild für einen nachhaltigen Umgang mit unseren Ökosystemen dar. Andererseits können ihre magischen Erklärungsmodelle im Bereich der Welterklärung keine ernsthafte Konkurrenz zu wissenschaftlichen Theorien darstellen. Das Erkennen von komplexen, ineinander verwobenen systemischen Kreisläufen hat erst in den letzten Jahrzehnten wirklich Einzug in unsere Naturwissenschaften gefunden; auf dieser Ebene hatten die Naturvölker mit ihrer intuitiv-ganzheitlichen Erfassung einen großen Vorsprung, der Respekt verdient.
Aus diesen frühen Vorstellungen einer beseelten Natur entwickelten sich später komplexere pantheistische und schließlich monotheistische Religionssysteme.
Religiöse Weltbilder
Historisch betrachtet können polytheistische Religionen als eine Weiterentwicklung animistischer Vorstellungen gesehen werden. Sehr viel später entstanden monotheistische Religionen, von denen Judentum, Christentum und Islam für unseren Kulturkreis die größte Relevanz besitzen. Diese Analyse konzentriert sich auf die prinzipiellen Merkmale dieser Systeme im Kontext der Welterklärung.

Religiöse Glaubenssysteme erklären die Welt meist mithilfe heiliger Schriften, die als direkte Offenbarung Gottes gelten. Diese Texte, die Schöpfungsgeschichten und Anleitungen für eine richtige Lebensführung enthalten, waren lange Zeit in ihrer buchstabengetreuen Gültigkeit unangreifbar. Religiöse Autoritäten, wie der Papst im Katholizismus, besitzen das Recht, verbindliche Deutungen festzulegen. Vom Grundprinzip her steht dieser Erkenntnisweg – göttliche Offenbarung und priesterliche Autorität – im fundamentalen Gegensatz zum empirisch-rationalen Wissenserwerb der Wissenschaft, der auf Überprüfbarkeit und Widerlegbarkeit basiert. Zwar entwickelten sich im Mittelalter manche Klöster zu Zentren intellektuellen Lebens, in denen vermeintlich versucht wurde, Glaube und Vernunft zu vereinen. Naheliegender wäre jedoch die Vermutung, dass hier durch die Zusammenballung intellektueller Ressourcen ein kreativer Freiraum entstand, der eine Art Eigenleben entwickelte. Kulturgeschichtlich mussten sich Wissenschaft und Aufklärung gegen den erbitterten Widerstand der meisten Religionen durchsetzen.
Die zentrale Grundannahme monotheistischer Religionen ist die Existenz eines allmächtigen Schöpfergottes, der das Universum erschaffen hat und in einer persönlichen Beziehung zum Menschen steht. Dieser Gott bietet die Möglichkeit, durch Glauben und die Befolgung von Geboten den Tod zu überwinden und in ein ewiges Reich einzutreten, droht aber zugleich mit Strafgericht und Verdammnis. Eng mit dieser Annahme verbunden ist ein Exklusivitätsanspruch, der historisch zu erbitterten und opferreichen Konflikten sowohl zwischen als auch innerhalb der Religionen führte.
Das fundamentale Problem religiöser Weltbilder liegt in der Unbeweisbarkeit ihrer Grundannahmen. Die Existenz eines Gottes lässt sich außerhalb des jeweiligen Glaubenssystems nicht objektiv beweisen. Dass diese Religionen die Kulturgeschichte über Jahrhunderte prägten und beeindruckende Kunstwerke hervorbrachten, ändert nichts an diesem Kernproblem. Ihre Behauptungen beruhen auf willkürlichen Setzungen, was ihr Potenzial zur Formulierung einer allgemeingültigen Welterklärung grundlegend einschränkt.
Religionen können, wenn überhaupt, nur für den Kreis der Gläubigen einen Beitrag zur Welterklärung leisten. Sie stellen heute keine ernsthafte Konkurrenz zum wissenschaftlichen Ansatz dar. Ihre Bedeutung hat sich fast vollständig aus dem Bereich der Erklärung der Welt in den Bereich der Sinnstiftung und der moralischen Orientierung verlagert; in diesem Projekt nennen wir diesen Aspekt „Weltzugänge“. Es ist eine unbestreitbare historische Tatsache, dass sich die Religion aus dem Wettbewerb um die Erklärung der Welt fast vollständig zurückgezogen hat – man darf wohl sagen „notgedrungen“.
Eine grundlegend andere, nicht auf Offenbarung, sondern auf Vernunft basierende Form der Weltbetrachtung bietet die Philosophie.
Philosophische Weltbilder
Die Philosophie nimmt eine Sonderstellung ein. Sie ist selbst eine Geisteswissenschaft, kann jedoch historisch auch als die „Mutter der Naturwissenschaften“ betrachtet werden, da antike Philosophen wie Aristoteles mit der systematischen Beobachtung von Naturphänomenen begannen. Ihre Methode der Weltdurchdringung ist jedoch nicht die Empirie, sondern das Denken und die Logik.

Philosophen führen keine Experimente durch oder sammeln Daten im naturwissenschaftlichen Sinne. Ihr Werkzeug ist die Sprache und die Logik. Sie bilden Konzepte, suchen nach Zusammenhängen und leiten Schlussfolgerungen aus logischen Ableitungen ab, um grundlegende Fragen nach Wissen, Handeln und dem Wesen des Menschen zu beantworten. Zunehmend agiert die Philosophie als „Meta-Wissenschaft“, die aus einer übergeordneten Perspektive größere Zusammenhänge bewertet und interdisziplinär arbeitet, etwa in der Zusammenarbeit mit Neurowissenschaftlern bei der Erforschung des menschlichen Bewusstseins.
Die Philosophie zeichnet sich durch eine enorme Vielfalt an Denkschulen aus, deren Positionen oft unvereinbar nebeneinander bestehen. Entscheidend ist hier nicht die messbare Evidenz, sondern die Stringenz der Argumentation. Zwei zentrale, historische Grundsatzkonflikte illustrieren diese Vielfalt:
- Idealismus vs. Materialismus: Ist die Welt primär geistigen oder materiellen Ursprungs? Der Idealismus (z.B. Platon) sieht das Geistige als die ursprüngliche Realität an, während der Materialismus geistige Prozesse als Ergebnis materieller Vorgänge betrachtet.
- Empirismus vs. Rationalismus: Stammt alles Wissen aus der Sinneserfahrung (Empirismus, z.B. John Locke), oder kann Wissen auch unabhängig davon durch reine Vernunft erlangt werden (Rationalismus, z.B. René Descartes)
Die Hauptkritik an der Philosophie zielt oft auf ihre praxisferne Abstraktion und ihren selbstreferenziellen Charakter („Elfenbeinturm“). Ein weiterer, schwerwiegenderer Kritikpunkt ist die Tendenz mancher Philosophen, Aussagen über Sachverhalte zu treffen, zu denen bereits eindeutige naturwissenschaftliche Befunde vorliegen. Eine Philosophie, die etwa das Wesen der Materie ohne Berücksichtigung der Teilchenphysik erörtert oder Aussagen über die Natur des Bewusstseins ohne Bezug auf die Neurowissenschaften macht, verliert an Relevanz.
Die Philosophie kann wertvolle Beiträge zum Verständnis von Zusammenhängen leisten, indem sie wissenschaftliche Erkenntnisse einordnet und auf ihre Konsequenzen hin befragt. Sie kann die Welt jedoch heute nicht mehr allein durch Denken erklären. Eine empirisch beweisbare Welterklärung lässt sich aus philosophischen Denktraditionen ebenso wenig ableiten wie aus religiösen Glaubenssätzen.
Esoterische Weltbilder
In diesem Abschnitt steht die Frage im Vordergrund, welchen Beitrag esoterische Lehren zum Verständnis der Welt leisten können, unabhängig von den psychologischen Bedürfnissen, die Menschen zu ihnen führen. Das Spektrum reicht von heilenden Steinen und telepathischen Energien bis hin zu Astrologie und Wahrsagerei.

Esoterische Erkenntnisse speisen sich aus Quellen, die sich einer nachvollziehbaren Überprüfung entziehen. Sie beruhen auf alten Traditionen, den Lehren „erleuchteter“ Meister oder rein subjektiven, persönlichen Erfahrungen. Als Belege für ihre Wirksamkeit dienen ausschließlich anekdotische Berichte zufriedener Anhänger, nicht aber objektivierbare Messungen oder kontrollierte Studien.
Die zentrale Grundannahme fast aller esoterischer Praktiken ist die Existenz einer zweiten Realitätsebene, in der nicht messbare Energien und Kräfte wirken. Es wird postuliert, dass die etablierten naturwissenschaftlichen Methoden ungeeignet sind, um diese Phänomene zu erfassen. Die etablierten Standards wissenschaftlicher Forschung, wie etwa Doppelblindstudien, werden als unpassend abgelehnt.
Die Annahmen der Esoterik sind willkürlich, unbeweisbar und in hohem Maße irrational. Das Postulieren einer geheimnisvollen Ebene, die sich der wissenschaftlichen Überprüfung prinzipiell entzieht, ist einer aufgeklärten, an Vernunft orientierten Gesellschaft unwürdig. Über den intellektuellen Rückschritt hinaus birgt die Esoterik konkrete Gefahren:
- Individuelle Risiken: Finanzielle Ausbeutung durch teure Produkte und Dienstleistungen sowie gesundheitliche Risiken, wenn auf notwendige medizinische Behandlungen zugunsten von „Wunderheilungen“ verzichtet wird.
- Gesellschaftliche Risiken: Die esoterische Szene fördert eine wissenschaftsskeptische Grundhaltung und zeigt in Teilbereichen eine Nähe zu antidemokratischen Verschwörungsmythen.
Esoterische Lehren leisten keinen Beitrag zur Welterklärung. Ihre Theorien sind im Kern irrational. Esoterische Praktiken können allerdings eine psychologische Wirkung haben: den Placebo-Effekt. Der Erfolg der esoterischen Szene verweist jedoch auf unerfüllte emotionale und spirituelle Bedürfnisse in der modernen Gesellschaft, etwa den Wunsch nach Kontrolle in einer komplexen Welt und das Misstrauen gegenüber einer technokratischen Rationalität.
Resümee
(Diese zusammenfassende Betrachtung schließt das wissenschaftliche Weltbild mit ein, wird also erst vollständig nachvollziehbar, wenn auch das Kapitel Wissenschaft gelesen wurde).

Ein Gedankenexperiment illustriert die besondere Stellung der Wissenschaft: Würde eine intelligente außerirdische Spezies beginnen, ihre Welt zu erforschen, würde sie unvermeidlich auf dieselben Naturgesetze und -konstanten stoßen wie wir. Dieses naturwissenschaftliche Weltverständnis könnte eine universelle Brücke des Verstehens bilden. Andere, kulturspezifische Weltbilder hingegen würden mehr über die jeweilige Spezies aussagen als über die Welt selbst.
Die Analyse hat gezeigt, dass das wissenschaftliche Weltbild dasjenige ist, das mit einem Minimum an unbeweisbaren Annahmen die Realität am widerspruchsfreiesten erklärt. Es geht von einer real existierenden physikalischen Welt aus, deren Gesetzmäßigkeiten wir durch Vernunft, empirische Methoden und theoretische Konzepte schrittweise verstehen können. Traditionelle und alternative Erkenntnisquellen haben zwar die Kulturgeschichte geprägt, stellen aber hinsichtlich der Welterklärung keine ernstzunehmende Konkurrenz mehr dar.
Dies wirft die entscheidende Frage auf: Warum bleiben traditionelle und irrationale Weltsichten weiterhin attraktiv, obwohl wissenschaftliches Wissen so leicht verfügbar ist wie nie zuvor? Fühlen sich diese Menschen durch die Stringenz der Logik, die Differenziertheit der Sprache und die Komplexität der Wissenschaft insgesamt überfordert? Ist ihnen das angebotene Wissen zu nüchtern? Fehlt der Zauber des Mystischen und Magischen? Geht es ihnen eher um Erleuchtung als um Wissen? Alle diese Fragen wird man wohl bejahen müssen und sie verweisen auf tiefer liegende Bedürfnisse, die durch rein rationale Erklärungen allein nicht befriedigt werden.
Nachdem die allgemeinen Weltbilder analysiert wurden, muss der Blick nun auf den Menschen selbst gerichtet werden, um die Grundfragen des gesellschaftlichen Zusammenlebens zu erörtern. Dafür gibt es das Kapitel „Menschenbilder“.
Zum Weiterdenken
Haben Sie sich als Person identifiziert, die ein klares eigenes Weltbild in sich trägt? Wie würden Sie es benennen? Wurde es durch eine der Dimensionen in dem Eingangstest erfasst?
Wie oft und an welchen Punkten kommen Sie im Alltag mit Ihrem Weltbild in Berührung? Spüren Sie es auch in Gesprächen und Konflikten mit anderen? Gibt es gelegentlich einen direkten Streit um das „richtige“ Weltbild?
Weiß Ihr Partner/Ihre Partnerin, welches Weltbild Sie am ehesten vertreten? Spüren Sie manchmal innere Konflikte zwischen unterschiedlichen Weltbildern (z.B. Religion und Wissenschaft)?
Die Info-Grafik

Vorläufer-Themen
Wie weit reichen die Erkenntnismöglichkeiten des Menschen? Was können wir erforschen und was wird uns für immer verborgen bleiben?
Wie funktioniert Wissenschaft? Warum hat sie so eine einzigartige Bedeutung für die WELTERKÄRUNG? Wie groß sind Risiken und Missbrauchsgefahr?
Nachfolge-Themen
Was macht den Wesenskern des Menschen aus? Was macht ihn zum Menschen? Welche Stellung hat er im Universum?
Relevante Rezensionen
Ein Klick auf das Cover führt zu meiner ausführlichen Rezension
Relevante Videos
Quarks & Co über die Entwicklung des astronomischen Weltbildes
Eine kurze Reise durch die Stationen: Von der Erde als Scheibe zu den Erkenntnissen der Neuzeit. Dabei: Aristoteles, Kopernikus, Kepler, Galilei, Newton, Foucault.
Erklär-Video von Jonas HUBER
Auch in diesem Video wird anschaulich erklärt, wie sich das astronomische Weltbild stufenweise entwickelt hat – bis hin zur Gegenwart.
Eine Vorlesung von Prof. WILHOLT
Hier geht es um die Anfänge des wissenschaftlichen Weltbildes ab dem 15. Jhdt. aus Sicht der Philosophiegeschichte. Ab 1:24 werden die Grundprinzipien der neuen Weltsicht kompakt erklärt.
Eine Vorlesung von Prof. BEISBART
Hier wird das naturwissenschaftliche Weltbild kritisch unter die Lupe genommen. Das ist ganz informativ; die Schlussfolgerungen teile ich nicht.
GLOSSAR
Eine kurze Erklärung der wichtigsten Begriffe
- Weltbilder: Die grundsätzliche Sichtweise auf das Naturgeschehen und die Basis für Überzeugungen und Haltungen gegenüber der Welt.
- Animismus: Die Vorstellung, dass allen Elementen der Natur eine Seele oder ein Geist innewohnt.
- Indigene Weltbilder: Weltanschauungen und Glaubenssysteme, die in den traditionellen Kulturen einheimischer Völker verankert sind und oft animistische Elemente enthalten.
- Erkenntnisweg: Die Methode oder der Prozess, durch den Wissen oder Verständnis über die Welt erlangt wird.
- Grundannahmen: Die fundamentalen Konzepte oder Glaubenssätze, auf denen ein bestimmtes Weltbild basiert.
- Monotheismus: Der Glaube an die Existenz nur eines Gottes.
- Heilige Schriften: Texte, die in Religionen als Offenbarung Gottes oder als Grundlage der Glaubenslehre betrachtet werden.
- Autoritäten (religiös): Personen oder Institutionen, denen das Recht zugesprochen wird, heilige Schriften auszulegen und Deutungen festzulegen.
- Scholastik: Eine mittelalterliche philosophische und theologische Denkschule, die versuchte, Glauben und Vernunft miteinander zu vereinen.
- Philosophie: Eine Geisteswissenschaft, die sich mit grundlegenden Fragen der Existenz, des Wissens, der Werte, der Vernunft, des Geistes und der Sprache beschäftigt, oft durch (Nach-)Denken und logische Argumentation.
- Idealismus: Die philosophische Sichtweise, dass die geistige oder ideelle Realität primär ist und die materielle Welt sekundär oder abgeleitet.
- Materialismus: Die philosophische Sichtweise, dass die materielle Realität primär ist und geistige Prozesse als Ergebnis materieller Prozesse betrachtet werden.
- Dualismus: Die philosophische Position, die von zwei grundsätzlich verschiedenen Dimensionen der Realität ausgeht (z.B. Geist und Materie).
- Monismus: Die philosophische Position, die von nur einer grundlegenden Dimension der Realität ausgeht (entweder nur Materie oder nur Geist).
- Empirismus: Die philosophische Position, die besagt, dass Wissen hauptsächlich aus sensorischer Erfahrung stammt.
- Rationalismus: Die philosophische Position, die besagt, dass Wissen hauptsächlich durch „reine Vernunft“ unabhängig von der Erfahrung erworben werden kann.
- Konstruktivismus: Eine Perspektive, die betont, dass unser Wissen und Verständnis der Welt durch kognitive Prozesse und soziale Interaktionen konstruiert werden, nicht einfach ein Abbild der objektiven Realität sind.
- Strukturalismus: Eine Methode in den Geisteswissenschaften, die tiefgreifende Strukturen in kulturellen Produkten identifiziert und besagt, dass Bedeutung relational und kontextabhängig ist.
- Esoterik: Ein Bereich von Lehren und Praktiken, die sich mit geheimen oder verborgenen Kenntnissen befassen und oft auf der Annahme einer zweiten Realitätsebene mit Energien und Kräften basieren, die wissenschaftlich schwer fassbar sind.
- Placebo-Effekt: Eine positive Wirkung, die nicht auf die eigentliche Behandlung zurückzuführen ist, sondern auf die Erwartungshaltung des Behandelten.
- Welterklärung: Der Versuch, die Phänomene und Zusammenhänge der Welt zu verstehen und zu erklären; in diesem Projekt der erste große Themen-Bereich.
- Weltgestaltung: Die aktive Beeinflussung und Formung der Welt, basierend auf Weltbildern und Erkenntnissen; in diesem Projekt der zentrale Bereich, für den Vorschläge gemacht werden,
- Weltzugänge: Die verschiedenen Arten, wie Menschen die Welt erleben, verstehen und sich zu ihr verhalten (z.B. emotional, spirituell, rational). Diese werden in diesem Projekt an zweiter Stelle diskutiert.
- Panpsychismus: Die philosophische Position, die annimmt, dass Bewusstsein oder eine Art von mentalen Eigenschaften ein universelles Merkmal der Realität ist, das allen Dingen innewohnt
Alles erfasst?
Vielleicht haben Sie Lust zu überprüfen, ob Ihnen die wichtigsten Gedankengänge des Textes noch präsent sind. Zur Kontrolle können Sie die Ihre Antworten auf die folgenden Fragen überprüfen.
- Was versteht man im Kontext des Textes unter „Weltbild“?
- Welche Besonderheit wird im Text bezüglich des wissenschaftlichen Weltbildes hervorgehoben?
- Nennen Sie die vier im Text besprochenen Kategorien nicht-naturwissenschaftlicher Weltbilder.
- Auf welchem primären Erkenntnisweg basieren animistische und indigene Weltbilder laut Text?
- Welche Rolle spielen spirituelle Autoritäten wie Schamanen in animistischen Kulturen?
- Was ist laut Text eine zentrale Grundannahme der monotheistischen Religionen in Bezug auf den Schöpfergott?
- Welche Funktion hatten Klöster im Mittelalter für den Wissenserwerb im Christentum?
- Was unterscheidet den Erkenntnisweg der Philosophie von dem der Naturwissenschaften laut Text?
- Nennen Sie zwei der exemplarisch aufgeführten philosophischen Grundsatzthemen im Text.
- Was ist laut Text die Hauptannahme, auf der die meisten esoterischen Praktiken und Theorien basieren?
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