Der Rote Faden
Wir befinden uns – nach den Überlegungen zur „WELTGESTALTUNG“ – im Abschluss-Kapitel unser Betrachtungen, in dem auch einige Zukunfts-Trends genauer betrachtet werden sollen.
Die Ideen des Transhumanismus – also der Aufbruch zu einer grundsätzlich veränderten Form des Mensch-Seins – sind dabei besonders spektakulär und werden daher auch sehr kontrovers diskutiert.
Am Ende des Projektes „Weltverstehen“ drängt sich ja tatsächlich die Frage auf, ob die hier so hartnäckig geforderte Orientierung an den wissenschaftlichen Erkenntnissen in letzter Konsequenz nicht auch bedeuten müsste, die technologische Optimierung des Menschen selbst anzugehen.
Heißt also WELTGESTALTUNG auf Basis von WELTERKLÄREN, dass alles Machbare auch gemacht werden sollte?
Tipp: Besonders interessant ist die Rückmeldung über Ihre eigene Haltung zu diesem Thema, wenn Sie den Test vor dem Lesen durchführen.
Vorgeschichte
Was hat der Mensch – als offensichtliche „Krone der Schöpfung“ – nicht alles erkannt, erfunden und technologisch genutzt: Das Feuer, das Rad, die Druckerpresse, die Dampfmaschine, das Auto, das Internet. Die meisten Menschen lassen diese Entwicklung als Teil der natürlichen Evolution gelten: als eine für die Gattung typische „kulturelle Evolution“. Diese gehorcht zwar anderen Gesetzmäßigkeiten und verläuft um ein Vielfaches schneller, aber beruht ja nun mal auf den biologischen Grundlagen des menschlichen Gehirns.
Komplizierter und kontroverser wird es allerdings in dem Moment, in dem menschliche Erkenntnis und technologische Kompetenz soweit gediehen sind, dass sie potentiell in den biologischen Wesenskern der Gattung eingreifen und diesen (möglicherweise auch) dauerhaft biotechnisch oder digital verändern könnten.
Hier schrillen laute Alarmsysteme: Wir dürfen zwar Pflanzen und Tiere züchten und gentechnisch verändern, wir beginnen auch mit der biotechnologischen Medizin – aber den Menschen selbst biologisch zu optimieren wird von den meisten Menschen eindeutig abgelehnt.
Eine ähnliche Skepsis bzw. Abwehr betrifft die Verschmelzung von menschlicher Biologie mit digitalen Hilfsmitteln: Während der Ersatz ausgefallener Funktionalitäten (Nervenbahnen oder Gliedmaßen) noch toleriert wird, kann die Erweiterung/Optimierung körperlicher oder kognitiver Fähigkeiten durch eingepflanzte Chips kaum mit Verständnis rechnen.
Dahinter steht die – meist unausgesprochene – Überzeugung, dass der gerade zu diesem Zeitpunkt erreichte Stand der „natürlichen“ menschlichen Evolution das genuin „menschliche“ am Menschsein repräsentiert. Ein Abweichen davon (durch Anwendung menschlichen Wissens) wäre damit automatisch etwas „inhumanes“.
Die Haltungen zum Transhumanismus
An dieser Stelle lässt sich ein perfekter Übergang zu den Dimensionen unseres Tests zum Transhumanismus finden:
Natürlichkeit
Vertreter der transhumanistischen Denkrichtung argumentieren tatsächlich mit einer Art Erweiterung der Evolutionslogik: Warum sollte das Ergebnis der Tätigkeit des menschlichen Gehirns kein Teil der natürlichen Evolution sein? Wenn das für andere kulturelle Errungenschaften gelten kann, warum dann nicht für Eingriffe in biologische Prozesse – bis hin zur dauerhaften Veränderung unseres genetischen Codes?
Wohl niemand würde wohl für ein wildes und unkontrolliertes Herumprobieren an unserer DNA plädieren – aber gibt es tatsächlich stichhaltige Argumente für ein prinzipielles Tabu?
Verbot
Wie schon angedeutet: Als Transhumanist, der die menschliche Spezies durch gezielte Eingriffe grundsätzlich weiterentwickeln will, macht man sich kaum Freunde. Einwände und Angriffe kommen von verschiedenen Seiten und werden meist philosophisch, ethisch und/oder theologisch begründet.
Oft wird dem Menschen das Recht abgesprochen, in den natürlichen Lauf der Dinge einzugreifen; es wird Respekt erwartet – vor der „Weisheit“ der jahrmilliarden währenden Evolution.
Ohne dass dies explizit erwähnt wird, erfolgt durch die Mahner eine sehr eindeutige Grenzziehung zwischen all den bisherigen Einwirkungen des Menschen auf seine Umwelt (also auf den gesamten Planeten mit seinen komplexen geo-biologischen Systemen) und der Beeinflussung des Menschen als bio-psychische Gattung. Alle bisherigen Einflüsse kultureller, gesellschaftlicher oder medizinischer Art werden prinzipiell anders beurteilt als Bestrebungen, den menschlichen Organismus so „umzubauen“, zu „erweitern“, zu „optimieren“, dass als Folge ein neuer „Menschentypus“ entstehen könnte.
Notwendigkeit
Manche Vertreter des Transhumanismus verweisen auf die offensichtliche Unfähigkeit des Menschen, angemessen auf die existenzbedrohenden Herausforderungen zu reagieren. Statt Verantwortung für das Bewahren unseres planetaren Lebensraums zu übernehmen, lassen wir zu, dass Dummheit, Gier und Machtstreben die menschlichen Geschicke bestimmen. So greifen der ökologische Kollaps, die globale Kriegsgefahr und die wirtschaftliche Ungleichheit weiter um sich und bedrohen ganz grundsätzlich das Fortbestehen unserer Art.
Es erscheint auf diesem Hintergrund nachvollziehbar, dass tatsächlich jede halbwegs erfolgversprechende Möglichkeit genutzt werden müsste, um die Menschheit zu einem Umlenken zu bewegen. Könnte man also wirklich vertreten, auf die Anwendung von Methoden zu verzichten, die menschliche Entscheidungen vernünftiger, nachhaltiger und gerechter machen würden?
Dies könnte auf der einen Seite durch KI-unterstützte verbesserte Analysen und Schlussfolgerungen geschehen; auf der anderen Seite könnten die Bereiche unseres genetischen Ballast gelöscht werden, die uns für aggressive Konfliktlösungen und blinden Hass anfällig machen.
Hybris
Ein oft genannter Grund für die Ablehnung von weitreichenden Eingriffen in die Natur des Menschen ist mit dem Vorwurf der Anmaßung oder Selbsterhöhung verbunden. Nach dieser Lesart würde uns eine große Portion Demut besser zu Gesicht stehen als der Anspruch, die „Schöpfung“ jetzt selbst in die Hand zu nehmen – und das mit der Überzeugung, wir könnten da etwas „optimieren“, was die Natur nicht gut genug hinbekommen habe.
Man kann das so sehen.
Auf der anderen Seite: Könnte es nicht auch ein Zeichen von Selbstkritik und Bescheidenheit sein, die eigenen Schwächen und Defizite einzugestehen und sie als dringend veränderungsbedürftig zu erklären? Wir sind einfach nicht gut genug, um die Sache aus eigener Kraft aus der Sackgasse zu holen. Wir brauchen eine Umprogrammierung, weil unsere Software für völlig andere Umgebungsverhältnisse und Lebensbedingungen geschaffen wurde.
Wir müssen also versuchen, uns selber aus dem Sumpf zu ziehen.
Aber es gibt noch einen anderen Aspekt von Selbstüberschätzung: Selbst wenn wir unseren Geist mit den schnellsten Computern und den größten Cloudspeichern verbunden hätten, selbst wenn unser Körper durch permanente Reparaturarbeiten auf Endlosbetrieb geschaltet wäre – wie bitte sollten die emotionalen und psychischen Systeme beschaffen sein, all dies zu bewältigen und zu verarbeiten? Für eine solche Herausforderung gibt es ganz offensichtlich noch keine Blaupause. Selbst der große Vordenker KURZWEIL verliert in seinen weitgehenden transhumanistischen Visionen darüber kein Wort.
Optimierung
Die Entwicklung der Arten durch natürliche Auslese hat einen tollen Job gemacht! Die Evolution hat auch aus uns geniale Überlebensmaschinen gemacht. Allerdings sind wir keineswegs perfekt!
Die Natur hat allein die Weitergabe unserer Gene als Ziel einprogrammiert bekommen – und zwar nicht unter Bedingungen der letzten 300, sondern der letzten paar 100 000 Jahren.
Was wir heute wollen, ist ein langes, gesundes und schmerzfreies Leben ohne wesentliche altersbedingte Einschränkungen. Obwohl die moderne Hygiene und Medizin uns auf diesem Weg schon ein ganzen Stück voran gebracht haben, verlangt ein weitere Fortschritt ganz andere Maßnahmen. Nur mit einer hochgezüchteten, digital gesteuerten Biotechnologie (z.B. in Form winziger Nano-Roboter in unserem Körper) und einer individualisierten medizinischen Rundumüberwachung und Medikation wird es erreichbar sein, Alterungs- und Krankheitsprozesse weitgehend aufzuhalten oder sogar auszumerzen.
Die Frage wird sein: Wieviel Optimierung wollen wir? Wieviel ist ethisch vertretbar und gesellschaftlich erwünscht? Wieviel können und wollen wir uns leisten?
Spaltung
Beim Thema Ressourcen und Kosten sind wir in den Niederungen der gesellschaftlichen Verteilungskämpfe angekommen.
Höchstwahrscheinlich wird sich auch die Technologie der Transhumanisten letztlich nicht aufhalten lassen. Aber für wen wird sie dann verfügbar sein? Entscheidet darüber das persönliche Vermögen oder irgendwelche gesetzlichen Regelungen? Was sollten die Kriterien sein: Alter, Bedarf, Nützlichkeit für die Gemeinschaft? Oder entscheidet das Los?
Würde es eine Gesellschaft aushalten, wenn mittelfristig verschiedene Sorten von „upgegradeten“ Supermenschen existieren würden? Würden zu der Reichtums-Schere dann noch weitere Spaltungen kommen: durch extreme Unterschiede in Lebenserwartung, Schönheit und Jugendlichkeit oder geistigen Kapazitäten?
Wird sich die bereits bestehende Klasse der Superreichen, die ihre wahnwitzigen Geldmittel in diese Technologien investiert haben, den Vorsprung nehmen lassen? Wohl kaum!
Kontrolle
Die transhumane Welt wird notwendiger Weise eine High-Tech-Welt sein müssen. All die komplexen Systeme müssen eigerichtet, überwacht, gewartet und regelmäßig upgedatet bzw. ersetzt werden. Das kann nur in einer total vernetzten Welt funktionieren, in der unvorstellbar große Datenflüsse unseren Alltag begleiten und bestimmen.
Sich eine solche Welt nach den Maßstäben unserer heutige Datenschutzkriterien vorzustellen, grenzt an Verrücktheit bzw. grenzenlose Naivität. Wir werden also (auch) einen Preis in Form von Überwachung und Kontrolle zahlen müssen, wenn wir diese andere Art Mensch sein wollen.
Möglicherweise wird uns das angesichts der weitreichenden Möglichkeiten aber völlig bedeutungslos erscheinen…
Resümee
Was bleibt nach diesen Überlegungen?
Die entscheidende Frage ist wohl, ob es einen dritten Weg geben könnte: zwischen dem Selbstzerstörungs-Kurs einer ziemlich (moralisch und intellektuell) überforderten, aber sehr machtvollen Gattung auf der einen – und auf der anderen Seite einem durch Bio- und Digitaltechnologie aufgepeppten Neo-Menschen, der zwar den Herausforderungen gewachsen sein könnte, aber möglicherweise viel von dem verlöre, was wir heute als typisch menschlich betrachten?
Ein solcher alternativer Weg hätte wohl viel zu tun mit Innehalten, Runterfahren, Bescheidenheit, Demut, Akzeptanz und Loslassen. Wir müssten uns – in globalem Rahmen – ziemlich rasch darüber verständigen, dass es mit dem ewigen „höher, schneller, weiter“ nicht mehr funktionieren kann.
Könnte man sich so eine freiwillige Selbstbeschränkung vorstellen? Eine Bereitschaft, sich wieder stärker in den „natürlichen“ Kreislauf von Entstehen und Vergehen einzuordnen? Völlig andere Konzepte von Lebensqualität und Sinngebung (wieder) zu entdecken?
Würde der andere Weg, der uns durch die Dynamik der technologischen Entwicklung vorgegeben zu sein scheint, tatsächlich ins Verderben führen: in eine seelenlose Digital- und Biotech-Dystopie ohne jede Humanität?
Vielleicht bedeutet „Menschsein“ in 50 oder 100 Jahren schlichtweg etwas völlig anderes – was dann aber genauso als „natürlich“ angesehen würde wie die Smartphone-Benutzung heute?
Die offene Frage: Wieviel Wandel, wieviel Verschmelzung zwischen Biologie und digitalem Hightech verkraftet die menschliche Psyche?
Die Antwort auf die obige Frage: „Sollten wir alles wissenschaftlich Mögliche auch tun?“, kann in dieser pauschalen Form wohl nur klar verneint werden. Wissenschaft besteht ja nicht nur aus Digital-Technologie und Biotech, sondern umfasst eben auch die Humanwissenschaften. Ohne die Einbeziehung von psychologischen, psychotherapeutischen und neurowissenschaftlichen Erkenntnissen wäre transhumanistische Eingriffe nicht zu verantworten. Solange wir biologische – und damit auch psychologische – Wesen sind, müssen hier die Grenzen für den „neuen Menschen“ definiert werden – und nicht durch die Fortschritte der Chipindustrie.
Spannend ist in diesem Zusammenhang auch die (wiederum psychologische) Untersuchung der Motivation der Transhumanisten: Es ist wohl kein Fehlschluss anzunehmen, dass die persönliche narzisstische Kränkung durch Alterung und Vergänglichkeit viele dieser Menschen antreibt. Was sollen auch Multimilliardäre noch anstreben – wenn nicht letztendlich das ewige Leben? Wenn man nur sich selbst als Bezugspunkt und Maßstab hat, dann ist wohl die Selbstoptimierung das ultimative Spielfeld für den grenzenlosen Reichtum.
Kann man darauf hoffen, dass selbst hier ein Wertewandel einsetzt? Zumindest Bill Gates, der erste der Tech-Milliardäre, ist schon vor einiger Zeit auf die Idee gekommen, dass persönlicher Reichtum andere Spuren hinterlassen könnte als den Kampf gegen die eigene Endlichkeit…
Zum Weiterdenken
Löst dieses Thema nur Erschrecken und Ängste aus, oder hat die mögliche technologische Weiterentwicklung des Menschen auch eine Spur von Faszination?
Ist für Sie vorstellbar, dass wir uns in fernerer Zukunft ganz von unserer biologischen Basis lösen und letztlich zu unsterblichen digitalen Wesen werden?
Wo fängt für Sie der Transhumanismus an? Würden Sie schon einen im Körper eingepflanzten Gesundheitssensor ablehnen, der in Zukunft kontinuierlich Ihre Vitalwerte überwachen könnte (einfach besser als die Smartwatch)? Warum eigentlich?
Würden Sie lieber auf gesünderes und längeres Leben verzichten, wenn der Preis dafür ein permanenter Zugriff auf Ihre intimsten Daten wäre?
Vorläufer-Themen
Wie lassen sich die in dieser Abhandlung abgeleiteten Prinzipien der WELTGESTALTUNG zusammenfassend beschreiben?
Was sind die globalen Trends, die sich für die nächsten 10 – 20 Jahre abzeichnen?
Nachfolge-Themen
Kann man die Kernbotschaft dieses Web-Projektes wirklich in ein paar kurzen Abschnitten zusammenfassen?
Auch das soll versucht werden.
Relevante Buchbesprechungen
Relevante YouTube-Videos
Ray KURZWEIL (engl.)
In einem TED-Talk von 2024 gibt der legendäre Digital-Prophet einen beeindruckende Einblick in Geschichte und Zukunft der KI und in einige Aspekte des Transhumanismus.
Sternstunde Religion SRF
Eine grundlegende und kritisch ausgerichtete Diskussion über Transhumanismus (2023)
GLOSSAR
Eine kurze Erklärung der wichtigsten Begriffe
- Transhumanismus: Eine Denkrichtung und Bewegung, die die Überwindung menschlicher Einschränkungen durch den Einsatz von Wissenschaft und Technologie anstrebt, oft mit dem Ziel, die menschliche Spezies grundlegend zu verändern oder zu optimieren.
- Kulturelle Evolution: Die kumulative Entwicklung von Wissen, Fähigkeiten, Technologien, sozialen Strukturen und Normen, die von Generation zu Generation weitergegeben und verändert werden, im Gegensatz zur biologischen Evolution.
- Biotechnische Eingriffe: Die Anwendung biotechnologischer Methoden zur Veränderung biologischer Systeme, im Kontext des Textes speziell auf den menschlichen Organismus bezogen.
- Digitale Veränderungen: Eingriffe oder Erweiterungen des menschlichen Körpers oder Geistes durch digitale Technologien, wie z.B. implantierte Chips zur Erweiterung kognitiver oder körperlicher Fähigkeiten.
- Wesenkern: Der grundlegende, definierende Teil des Menschseins, der als inhärent und unveränderlich angesehen wird.
- Natürlichkeit (Dimension des Transhumanismus): Die Debatte, ob technologische Eingriffe in den Menschen als eine Fortsetzung der natürlichen Evolution oder als Bruch mit dieser angesehen werden sollten.
- Notwendigkeit (Dimension des Transhumanismus): Die Argumentation, dass transhumanistische Eingriffe notwendig sein könnten, um die Menschheit in die Lage zu versetzen, existenzielle globale Probleme zu lösen, die sie mit ihren derzeitigen Fähigkeiten nicht bewältigen kann.
- Hybris (Dimension des Transhumanismus): Der Vorwurf der Anmaßung oder Selbstüberschätzung, der gegen Transhumanisten gerichtet wird, die glauben, die menschliche Natur oder die „Schöpfung“ besser optimieren zu können als die Natur selbst.
- Optimierung (Dimension des Transhumanismus): Das Streben, menschliche Fähigkeiten oder Lebensbedingungen (z.B. Gesundheit, Langlebigkeit) über das gegenwärtige biologische Maß hinaus zu verbessern, oft durch den Einsatz von Hochtechnologie.
- Spaltung (Dimension des Transhumanismus): Die Befürchtung, dass transhumanistische Technologien aufgrund von Kosten oder Verfügbarkeit zu einer sozialen Kluft führen könnten, bei der nur ein Teil der Bevölkerung von den Verbesserungen profitiert, was zu neuen Formen von Ungleichheit führt.
- Kontrolle (Dimension des Transhumanismus): Die Sorge, dass eine hochtechnisierte transhumane Welt eine beispiellose Vernetzung und Datenüberwachung erfordern würde, was den Verlust persönlicher Freiheit und Privatsphäre bedeuten könnte.
- Dritter Weg: Ein Konzept, das als Alternative zu den Extremen der Selbstzerstörung oder einer vollständig technologisch modifizierten Menschheit vorgeschlagen wird, oft mit Betonung auf Selbstbeschränkung, Bescheidenheit und einer Neuorientierung auf immaterielle Werte.
- Dystopie: Eine fiktive, oft technologisch fortgeschrittene Gesellschaft, die als unerwünscht oder erschreckend dargestellt wird, oft mit Verlust von Menschlichkeit oder Freiheit.
- Humanwissenschaften: Disziplinen wie Psychologie, Psychotherapie und Neurowissenschaften, die das menschliche Verhalten, den Geist und das Nervensystem untersuchen und im Kontext des Textes als notwendige Grundlage für verantwortungsvolle technologische Eingriffe in den Menschen betrachtet werden.
- Narzisstische Kränkung: Eine psychologische Verletzung oder Empfindlichkeit, die sich aus der Konfrontation mit der eigenen Begrenztheit, Alterung und Vergänglichkeit ergibt, und die im Text als mögliche Motivation für transhumanistische Bestrebungen genannt wird.
Alles erfasst?
Vielleicht haben Sie Lust zu überprüfen, ob Ihnen die wichtigsten Gedankengänge des Textes noch präsent sind. Zur Kontrolle können Sie die Ihre Antworten auf die folgenden Fragen überprüfen.
- Was unterscheidet nach Ansicht des Textes die bisherige „kulturelle Evolution“ des Menschen von den Zielen des Transhumanismus?
- Warum werden Eingriffe in den biologischen Wesenskern des Menschen von den meisten Menschen abgelehnt, obwohl sie Tierzucht und biotechnologische Medizin akzeptieren?
- Welche Begründung liefern Transhumanisten oft für die Notwendigkeit ihrer Ziele?
- Was ist die Kernbotschaft des Einwands der „Hybris“ gegenüber dem Transhumanismus?
- Wie argumentiert der Text, dass die Evolution den Menschen nicht perfekt gemacht hat, insbesondere im Hinblick auf heutige Lebensbedingungen?
- Welches Problem wird im Text im Zusammenhang mit den Ressourcen und Kosten transhumanistischer Technologien angesprochen?
- Welchen Preis könnte der Mensch laut Text für eine transhumane, hochtechnisierte Welt zahlen müssen?
- Was schlägt der Text als möglichen „dritten Weg“ zwischen Selbstzerstörung und einem biotechnisch optimierten Neo-Menschen vor?
- Warum kann die Frage, ob alles wissenschaftlich Mögliche getan werden sollte, laut Text pauschal verneint werden?
- Welche mögliche Motivation der Transhumanisten wird im Text spekuliert, insbesondere im Hinblick auf sehr reiche Menschen?
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